Barbara (37) und Leo (6 Wochen)
Endometriose Erstdiagnose 2019
Endometriose seit min. 10 Jahre
Tiefinfiltrierende Endometriose, Grad IV
2 Laparoskopien (Feb 2019 und Feb 2020)
Darmresektion und Entfernung Eileiter links
Nervverletzung bei der ersten Laparoskopie
Blähungen
Extreme Bauchschmerzen während Periode
Schmerzen beim Stuhlgang
Schmerzen beim Sitzen und Velo fahren wegen Nervverletzung
Problemen mit Darm, Blase und Nieren
Abwechslung Verstopfung und Durchfall
3 Jahre versucht schwanger zu werden
Endlich schwanger geworden nach verschiedene Versuche
Kaiserschnitt
Therapie: Physiotherapie Beckenboden, Ernährungsberatung
Berufsleben 100%: Business Development & Beratung NGO
Hobby: Stand up paddle, Tennis, Pilates, Skifahren, Wandern, Reisen, Leben geniessen mit Freunde und Familie
"All our dreams can come true if we have the courage to pursue them"
(Quote by Walt Disney)
Ich litt seit meinem 20. Lebensjahr unter Regelschmerzen, die mit der Zeit immer schlimmer wurden. Im Alter von 34 Jahren kam ich an einen Punkt, an dem ich an mindestens 10 Tagen im Monat Darmprobleme, sehr feste Bauchkrämpfen, Blähungen und Schmerzen hatte. Ich habe nie einen Tag auf der Arbeit oder beim sozialen Events gefehlt und habe mich immer durchgekämpft mit Schmerztabletten (Ibuprofen war mein bester Freund an diesen Tagen) und heisse Wasserflaschen.
Zahlreiche Arzttermine, medizinische Konsultationen und Krankenhausbesuche, waren leider nutzlos. Alle sagten, es sei normal, dass Frauen während der Periode unter Schmerzen leiden... und ich glaubte es.
Irgendwann kam der Zeitpunkt, dass mein Mann und ich und entschieden, dass wir gerne Kinder haben würden. 1 Jahr später, wenn auf natürlichem Weg nichts passierte, haben wir uns in einer Fertilitätsklinik angemeldet und haben verschiedene Behandlungen ausprobiert.
Das Wort ‘Endometriose’ war zu diesem Zeitpunkt noch nie gefallen und mein Mann und ich dachten einfach, wir hatten Pech und irgendwann würde es uns schon gelingen unser Baby im Arm halten zu können.
Mit 35, nach einem schrecklichen IVF-Zyklus, der zu einem Endometriose-Ausbruch und fast ein kompletter Darmverschluss führte, erhielt ich endlich die richtige Diagnose und wurde notoperiert. Während die Operation wurde einen Großteil meiner Endo entfernt, aber leider erlitt ich während der Operation einen Nervenschaden, der immer noch Schmerzen verursacht, beim sitzen oder Velo fahren. Die Endo-Herden hatten sich auch so extrem im Darm und Blase verwachsen, dass es schwierig war um alles weg zu nehmen.
Weniger als ein Jahr später kehrte die Endo schon wieder zurück und ich wurde zum zweiten Mal operiert, da das Endo-Monster dieses Mal meine Nieren attackiert hat und zu einer völlig blockierten Niere und eine Entzündung auf dem Eierstock geleitet hat. Das Resultat: 1 Eileiter weniger, aber die Nieren haben sich zum Glück gut erholt seitdem.
Nach der zweiten Operation haben wir nochmals probiert mit IVF schwanger zu werden und ich habe versucht Dank die richtige Ernährung mit so wenig wie möglich entzündungsfördernde Nahrungsmittel mein Körper optimal zu unterstützen.
Wie ihr auf meine Bilder sehen könnt, wurde unser Traum endlich Wirklichkeit und im Januar 2021 wurde unser Sohn Leo geboren.
Ich realisiere mich, dass ich sehr viel Glück hatte, dass wir trotz meine ausgeprägte Endometriose ein gesundes Kind bekommen konnten und bin sehr dankbar dafür. Was die Zukunft bringt und wie/ob die Endometriose mein Körper weiterhin plagen wird, steht noch in den Sternen. Ich bleibe aber hoffnungsvoll, dass irgendwann die medizinische Wissenschaft so weit ist, dass man die Krankheit verlangsamen oder vielleicht sogar stoppen kann.
Es fällt mir aber schwer zu akzeptieren, dass es immer noch viele Frauen gibt, die das gleiche erfahren müssen wie ich… die sehr lange keine oder die falsche Diagnose bekommen und einfach unter sehr viele Schmerzen und Organproblemen leiden müssen.
Ich hoffe deswegen, dass wir mit unseren Geschichten dazu beitragen können, das Bewusstsein für diese Krankheit zu schärfen und hoffentlich auch andere Betroffenen Mut zu machen, ihre Träume nicht auf zu geben.