Jasmin B.
30 Jahre
Erstdiagnose 2018
Bauch- und Beckenschmerzen
Gehen ist kaum möglich
Schmerzen beim Wasserlösen und Stuhlgang
Ohnmächtig vor Schmerz
Enormer Blutverlust
Schwächeanfälle und zittrige Hände
Schwindel
Therapie: Hormontherapie und TCM
100% im Berufsleben
Hobbys: Snowboarden, Langlauf, mein Hund, Freunde und Familie
"Wir sind Endowarriors, weil wir wirklich um unsere Gesundheit kämpfen müssen. Wir müssen um Gehör kämpfen, um eine Behandlung, um Akzeptanz, um Respekt und um die Erforschung dieser Chamäleonkrankheit namens Endometriose."
Dieser Schmerz. Immer wieder dieser ohnmächtige Schmerz. Schmerzmittel – mein stetiger Begleiter.
Aber warum will mich kein Arzt, keine Gynäkologin ernst nehmen? Reicht es nicht aus monatlich in Ohnmacht zu fallen, das 10-fache an Blut zu verlieren und kaum mehr zu Energie zu kommen? Reicht es nicht aus, im Berufsleben nur noch mit Schmerzmittel leisten zu können, privat keine Kraft zu haben überhaupt an ein Treffen zu gehen und dann diese Müdigkeit. Und das macht man dann, Monat für Monat, Jahr ein, Jahr aus durch. Die eigene Weiblichkeit wird zum Fluch und keiner hilft mir.
«Sie haben zu viel Stress, es liegt daran». «Sie sind einfach sensibler als andere Frauen…». «Stellen Sie sich nicht so an und nehmen Sie einfach die Hormonpille, dann löst sich das Problem». «Wollen Sie Kinder? Nein? Wissen Sie, eine Schwangerschaft könnte helfen». «Endometriose? Ja, das gibt es, aber die Diagnose ist mit einer Operation verbunden und das lohnt sich nicht bei einer Vermutung…». Das, ein paar Sätze welche ich in den Jahren voller Schmerz von sogenannten Fachspezialisten zu Ohren bekam.
So musste ich im schwächsten Moment meines Lebens für mich selbst stark sein – wenn ich jetzt nicht handle und mich durchsetze, weiss ich nicht wie ich weiter machen soll. Dieser Schmerz raubt mir alles im Leben. Dieser Schmerz bringt mich noch um.
Ich weine beim Schreiben dieser Zeilen, der Körper vergisst diesen Schmerz nie. Nie!
Und ich habe geweint nach dem ich aus der Narkose meiner ersten Laparoskopie erwacht bin und mir gesagt wurde, dass es wirklich Endometriose ist. An Blase und Darm hatte ich Endometrioseherde, sowie an der Milz. Endlich. Endlich ein Wort für meinen Schmerz. Endlich eine Erklärung! Was für eine Erlösung in den ersten Minuten.
Bei der Therapie Form fühlte ich mich aber wieder allein gelassen. Die Auskunft war dürftig. Keiner konnte mir sagen was jetzt zu tun ist. Was heisst chronisch krank zu sein? Was heisst das, ein Leben lang Medikamente zu nehmen? Was wenn ich die Medikamente nicht vertrage? Wie soll ich mit all den Nebenwirklungen umgehen? Auch hier; ich werde nicht gehört. Ich habe Angst, bin verunsichert, fühl mich allein gelassen. Und der Kampf geht weiter. Jeden Tag kämpfe ich. Jeden Tag muss ich kämpfen, damit diese Krankheit nicht wieder Herr über mich wird.
Wir sind Endo Warriors, weil wir wirklich um unsere Gesundheit kämpfen müssen. Wir müssen um Gehör kämpfen, um eine Behandlung, um Akzeptanz, um Respekt und um die Erforschung dieser Chamäleonkrankheit namens Endometriose.