Maria 

33 Jahre

Schmerzen seit 19. Lebensjahr (nach Absetzen der BabyPille)

11 Jahre nicht diagnostiziert

4 Notfall Aufenthalte

5 Frauenärzte bis Symptome ernstgenommen wurden

Fehldiagnosen

Diagnose 2018 

1 Laparoskopie 2018

Hormontherapien mit physischen & psychischen Nebenwirkungen

Ohnmachtsanfälle wegen heftigen Menstruationsschmerzen

Unterbauchschmerzen

Schmerzen beim Wasserlassen

Schmerzen beim Eisprung

Durchfall

 

Aktuelle Therapien: Physiotherapie, Akupunktur, hormonfreundliche & entzündungshemmende Ernährung, Osteopathie, Homöopathie, Entspannungsübungen

Im Berufsleben 80% internationale Projektleiterin/Teamchefin, Ausbildung zur eidg. Psychosozialen Beraterin & Aufbau Selbstständigkeit

Hobbys: Sport, Wandern, Lesen, Kochen, Reisen, Familie und Freunde, Stricken

 

 

«Ich bin eine positive Person, die Ihre Träume erfüllt. Die Endometriose ist meine Begleiterin, aber ich lasse mich von Ihr nicht aufhalten»

Das erste Mal als ich das Wort «Endometriose» gehört habe, war ich bereits 29J. alt. Ich war bereits schon mehrmals in der Notfallaufnahme, weil ich wegen der starken Menstruationsschmerzen in Ohnmacht falle. Jedes einzelne Mal hat man mich mit einer Liste von Medikamenten einfach nach Hause geschickt und gesagt «es sieht alles gut aus, ist normal und legt sich, wenn Sie schwanger werden». Ich fühlte mich total alleine gelassen, denn ich wusste irgendetwas kann nicht stimmen. Diese nicht auszuhaltenden Schmerzen, als ob man mir die Gebärmutter ausreissen würde, können NICHT NORMAL sein. Ich wechselte nochmals Frauenarzt und wurde im 2018 operiert mit Diagnose Endometriose. Ich fühlte mich zwar besser, leider aber hatte man mir eine vollkommene Heilung garantiert – heute weiss ich, dass dies mit nicht möglich ist. 

Mit Endometriose heisst für mich persönlich 3 Tage im Monat zu Hause sein zu müssen – vollgepumpt mit Medikamenten, um meine Arbeit noch gewährleisten zu können. Ja, trotz meinen starken Schmerzen habe ich praktisch keine Arbeitstage versäumt. Niemand würde es merken, denn man sieht ja nichts.

Nach meiner Laparoskopie im 2018 bin ich 3 Wochen später an ein Workshop nach New York geflogen. Ich habe meine Körper an die Grenzen gebracht und habe auf dem Rückflug nur durchgeschlafen. Alles damit ich keine Erklärungen abgegeben musste. Heute würde ich dies nicht mehr machen und zu meiner Krankheit und zu mir selbst stehen.

 

In der Partnerschaft braucht es viel Verständnis, denn wir sind einfach nicht immer 100% top. Ich kannte damals die Nebenerscheinungen der Endometriose nicht (wie auch, niemand hatte sie mir gesagt) und war oft am Kränkeln, erkältet, müde, schlapp. Sprüche wie «du bist so schwach», hatten mich sehr verletzt. Heute weiss ich, ich kann NICHTS dafür! In meinem Alter setzt man sich auch mit dem Kinderwunsch auseinander und macht sich Sorgen: «Kann ich überhaupt schwanger werden?» Wir wissen, dass wir es schwieriger haben als gesunde Frauen. Kopfkino pur. 

Ich musste mich intensiv mit der Krankheit und meinen Therapiemöglichkeiten auseinandersetzen und habe mich sehr oft konfus und überfordert gefühlt. Heute bin ich zum Glück bei einer tollen Frauenärztin, der ich komplett vertraue. Ich habe mir ein ganzes Therapiepaket zusammengestellt, welches mich über Wasser hält und meinem Körper hilft gegen die Entzündung zu kämpfen. Medikamente brauche ich jeden Monat, aber zumindest schaffe ich es vorerst keine Hormone einnehme zu müssen (mit denen ich viele Nebenwirkungen wie Migräne, depressive Episoden, Stimmungsschwankungen, Libido Verlust, Müdigkeit, etc. hatte).

 

Ich wünsche mir fest, dass die Ärzte unsere Leiden ernst nehmen und nicht mehr 11 Jahre verstreichen lassen, bis die Diagnose endlich gestellt wird. Solche Beschwerden dürfen von der Gesellschaft nicht als normal abgestempelt werden, denn sie sind es nicht. 

 

Frauen rate ich auf ihr Bauchgefühl zu hören – es leitet uns. Wenn ihr euch nicht wohlfühlt mit einer Antwort, dann geht euch eine andere Meinung holen, tauscht euch aus – lasst euch nicht unterkriegen. Holt euch Hilfe!

 

«Akzeptiere die Krankheit als etwas, das Du nicht ändern kannst, aber lasse sie nicht Dein Leben bestimmen»