Séverine 

 

36J alt

Erstdiagnose 2018

1 Laparoskopie

Verdacht auf Adenomyose

Verdacht auf Beckenvenensyndrom

Verdacht Lipödem

Krampfadern in der Gebärmutter

Blähungen

Verstopfungen / Durchfall

Schmerzen beim Stuhlgang (Verdacht auf Endo im Douglasraum vom Proktologen gestellt)

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr / Orgasmus

 

Zurzeit Therapien: Craniosacral, Schmerzmittel, Ernährungsumstellung (vegan)

Im Berufsleben, 60 % angestellt als Sozialarbeitende FH und 20-40% selbstständig als Supervisorin, Organisationsberaterin, Coach bso i.A. und 100% Mutter

Nebenberufliche Tätigkeiten/ Interessen: politisch engagiert (Vorstandsarbeit und div. Aktivitäten), Malen/Zeichnen, Mitinhaberin in einem kleinen Laden (Emmas Nichten), und vieles mehr   

Ich hatte früh meine Erste Periode. Schon früh hatte ich auch mit Schmerzen zu tun, diese allerdings immer als «halt normal» abgetan. Mit 15 Jahren habe ich angefangen die Pille zu nehmen. Immer mal wieder gewechselt, ein paar Jahre die Hormonspirale und danach ein paar Jahre die Pille und sie dann mit etwa 29 abgesetzt, weil mein Partner und ich Kinder wollten. In der Zeit «des Probierens» mussten wir uns von 3 freudigen Nachrichten wieder verabschieden. Dann musste ich ins Krankenhaus mit enormen Unterleibsschmerzen und durfte mit dem Befund, dass eine Zyste «geplatzt» sei und nun Blut im Bauchraum sei, wieder nach Hause. Ein paar Wochen später hielt ich erneut einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand und der kleine Bauchgast wollte bleiben!  Die Schwangerschaft verlief, mit vielen wirklich heftigen Momenten / Prognosen bzgl. der Gesundheit des Kleinen, nicht besonders gut, aber er kam dann kurz nach meinem 31. Geburtstag gesund zur Welt. Nach der Stillzeit, als sich mein Zyklus einigermassen wieder eingependelt hatte, begannen die starken Schmerzen erneut. Erst «nur» während der Menstruation und beim Eisprung bis den Schmerz dann mein täglicher Begleiter wurde. Meine damalige Gynäkologin meinte es könne von den Muskeln herkommen und hat mich nicht weiter untersucht. Zum Glück habe ich die Ärztin gewechselt und dann stand Endometriose bei der ersten Untersuchung das erste Mal im Raum. Sie hat mich sehr schnell ins Krankenhaus überwiesen für meine erste Laparoskopie. Diagnose: keine Endoherde gefunden, aber Verdacht auf Adenomyose etc. Seither war ich bei diversen Ärzten, weil meine Schmerzen lange gar nicht besser wurden und ich täglich starke Schmerzmittel nehmen musste. Nun stehe ich im Moment vor der Entscheidung mich von meiner Gebärmutter zu verabschieden.

Ich hatte das Glück Mama von einem wunderbaren Menschen zu werden, bin wahnsinnig dankbar und konnte mich vom Wunsch nach einem zweiten Kind, vor allem auch nach 2 weiteren Schwangerschaftsabgängen und emotionalen Achterbahnfahrten, verabschieden. Habe aber in Form meines begonnenen Masterstudiums und meiner Teilselbständigkeit «mein Baby» verwirklichen. 
Mit den Schmerzen geht es mir, seit ich mich vegan ernähre wirklich besser. Klar nicht schmerzfrei, aber ich habe doch ein paar Tage im Monat an denen ich ganz ohne Schmerzen bin. Im Moment habe ich gerade etwas genug von Arztbesuchen, möchte aber in den nächsten Monaten wieder aktiv an die Geschichte rangehen und dem Verdacht auf Endo nachgehen und mich informieren bzgl. einer Hysterektomie. Ich musste mir in der Zeit viel selbst erarbeiten und hatte manchmal das Gefühl, ich absolviere selbst ein halbes Medizinstudium, durch meine Krankheitsgeschichte habe ich noch mehr gelernt für mich einzustehen. Aber – und das finde ich sehr wichtig zu betonen – ich wusste immer, es gibt Frauen, mit denen ich mich austauschen kann, Orte an denen ich Rat, Infos und Tipps holen kann und das hat mich sehr unterstützt in der Zeit.  Es ist so wichtig, dass wir mehr über unsere Erkrankungen reden und Endometriose bekannter wird, um betroffenen Frauen früher Unterstützung und gute medizinische Betreuung zu ermöglichen!